Montag, 28. März 2011

... und sie miaute ein bisschen

Madame Miaulement wünscht sich, morgens endlich wieder von einem schnurrenden Kater geweckt zu werden. Alleine wach zu werden, ist einfach kein Plaisir.

Dienstag, 22. März 2011

Anleitung zum Glücklichsein

Madame Miaulement war in den vergangenen Wochen und Monaten tendenziell eher unzufrieden mit sich und ihrem Leben. Sie hat beschlossen, das jetzt zu ändern. Deshalb stellt sie an diesem frühlingshaften Tag ihren ganz persönlichen Marschall-Plan zusammen.

#1 Endlich den Rest ihrer Küche physalisfarben streichen

#2 Ein Lachyoga-Seminar besuchen

#3 Sich mit knurrenden Hunden und fauchenden Katern aussöhnen

#4 Rot statt Schwarz tragen

#5 Keine unterbezahlten Jobs mehr annehmen*

#6 Jeden Tag einen anderen Menschen glücklich machen

#7 Die Welt mit Poesie beglücken

#8 Ihren Brüdern und Schwestern in Japan helfen

#9 Morgens Wechselduschen machen

#10 Mehr Mut haben und einfach ins kalte Wasser springen



*Zumindest nicht die, die nicht ihren Passionen entsprechen

Montag, 14. März 2011

日本 oder die Hoffnung stirbt zuletzt

Madame Miaulement fehlen die Worte. Sie ist zurzeit sehr erschüttert von den Ereignissen in Japan. Madame wollte eigentlich von ihrem besonderen Verhältnis zum Frühling schreiben.

Nun fragt sie sich jedoch: Kann sie angesichts einer solchen Katastrophe noch vom Frühling schreiben? Von der Jahreszeit der Hoffnung? Dennoch ist Hoffnung das, was den Menschen am Leben hält. Die Hoffnung, dass es doch nicht der atomare Super-Gau ist, dass weniger Menschen als befürchtet sterben müssen, dass kein Kind dort bald Leukämie bekommt.

Was soll sie noch mehr schreiben? L'espoir meurt en dernier lieu. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Madame Miaulement hofft jetzt also. Im stillen Kämmerlein wird sie vielleicht auch wieder anfangen zu beten.

Sonntag, 6. März 2011

Ausgeträumt

Ausgeschlafen und ausgeträumt. Nach dem x-ten Schönheitsschlaf des heutigen Sonntags begibt sich Madame Miaulement in Kimonobademantel und Plüschpantoffeln in ihr Badezimmer. Dort putzt sie sich ausgiebig und sinniert dabei über die Träume der vergangenen Tage und Nächte.

Leider hat sie in der vergangenen Nacht keine Filmszene aus The King's Speech nachgeträumt. Obwohl sie doch am Abend davor noch im Kino gewesen war und hin- und gerissen war zwischen dem wundervollen Colin Firth und der ebenso wundervollen Helena Bonham Carter. Statt dessen hat sie etwas Kompliziertes von Büchern, Aktenbergen und Papiertürmen geträumt. Sie will jetzt gar nicht anfangen, den werten Dr. Freud zu befragen, was das wohl bedeuten könnte.

Sie ist viel lieber froh, dass sie nicht wieder von malträtierten Hühnern und Puten träumt
. In Madames Albtraum hüpften die Vögel quietschvergnügt umher, obwohl sie an einer Körperseite nicht nur gerupft sondern auch entfleischt waren. Genau genommen sahen sie so aus, als hätte man ihnen an einer Seite mit dem Filetiermesser ganz sauber das Fleisch abgeschnitten. Madame Miaulement schaudert es noch jetzt, wenn sie daran denkt. Sie mag keine Horrorfilme, auch nicht solche, die in ihren Albträumen abgespielt werden. Und immer wenn sie an die halbfiletierten Hühner denkt, schämt sich Madame ihrer fleischlichen Gelüste sehr. Sie hat schon überlegt, jetzt Vollzeitvegetarierin zu werden. Doch dann war wieder Wochenende und der Sushiladen war so nah. Asche auf ihr Haupt.